Zusammen repräsentieren Leica Camera und Hahnemühle FineArt 530 Jahre deutsche Unternehmensgeschichte und stehen für zwei ikonische Marken und Produkte „Made in Germany“. Zur Eröffnung des Leitz-Parks in Wetzlar, dem neuen Leica Firmensitz, kooperieren beide Manufakturen bei der hochkarätig besetzten Ausstellung „10 x 10“ in der neuen Leica Galerie. Lesen Sie mehr in der gemeinsamen Pressemitteilung von Leica und Hahnemühle.
Die Leica Camera AG feiert am 23. Mai 2014 die offizielle Eröffnung des neuen Firmengebäudes im Leitz-Park Wetzlar. Im Rahmen der Feierlichkeiten wird auch die Leica Galerie im Leitz-Park eröffnet. Anlässlich des 100. Geburtstages der Leica Fotografie startet das Programm mit einer besonderen Ausstellung. „10 x 10“ ist ein Projekt, das mit zeitgenössischer Fotografie in die Zukunft weist und gleichzeitig eng mit der Vergangenheit verknüpft ist. Zehn Fotografen (Dominic Nahr, Julia Baier, Evgenia Arbugaeva, Craig Semetko, Kirill Golovchenko, Amedeo M. Turello, Alec Soth, Jing Huang, Thomas Ruff und Saga Sig) treten mit jeweils zehn Bildern in einen kreativen Dialog mit einem der großen Meister aus der Geschichte der Leica Fotografie und setzten sich mit seinem Werk fotografisch auseinander. „Was gibt es Schöneres, als mit Freude und Stolz auf 100 Jahre Leica Fotografie zu schauen und gleichzeitig etwas Neues zu schaffen? Für die Auftaktausstellung haben wir uns genau das zur Aufgabe gemacht: neue Fotografien kreieren, die wie mit einem unsichtbaren Band mit der Vergangenheit, dem Erbe der Leica Fotografie, verbunden sind. So entstanden zehn hochkarätige Ausstellungen, die in ihrer Unterschiedlichkeit die Vielseitigkeit der Fotografie repräsentieren. 100 Bilder insgesamt – ein zeitgenössisches Kaleidoskop der Fotografie“, so Karin Rehn-Kaufmann, Generalbevollmächtigte für Leica Galerien International. Alle Fotos präsentieren sich als Fine Art Drucke auf speziell beschichteten Künstlerpapieren von Hahnemühle. So unterschiedlich wie die Bilder sind, so vielseitig zeigen sich die Bildträger. Oberflächen von matt bis glänzend, glatt oder texturiert, unterstreichen die einzigartige Ausstrahlung jedes Motivs. Manchmal erschließen sich die Paarkonstellationen sofort, etwa bei Elliott Erwitt und Craig Semetko bei denen man die Gemeinsamkeiten auf den ersten Blick entdecken kann. Bei anderen Paaren wie dem chinesischen Fotografen Jing Huang und Henri Cartier-Bresson ist die Verbindung subtiler: Für sein Projekt hat der Leica Oskar Barnack Nachwuchspreisträger Bilder geschaffen, die eine Verbindung zu Malerei und Lyrik schaffen, zart, poetisch, entrückt. Und genau wie bei den Werken des französischen Jahrhundertfotografen sind es die kleinen Dinge des Alltags, die in den Bildern große Wirkung entfalten. Die deutsche Fotografin Julia Baier ist in ihrer Serie „Geschwebe“ in den Dialog mit René Burri getreten. Systematisch verankern sich die Formen in ihren Bildern. Es ist ein Spiel mit Perspektiven und Bildebenen, das den Betrachter verwirrt, ihn verwirren soll. Dominic Nahr und Robert Capa eint das Genre Reportagefotografie. Nahrs Bilder vom Viktoriasee erzählen von der hohen Jugendarbeitslosigkeit, die zusammen mit den ökologischen Problemen am Binnensee immer mehr zur Bedrohung wird. Die russische Fotografin Evgenia Arbugaeva möchte in ihrer Serie „Arktismagie“ ebenfalls Realität abbilden – in ihrer ganz eigenen Version, die sie auf eine andere Ebene hebt. Ihr Aufenthalt in der magischen Dunkelheit des Polarkreises weckte bei ihr das Gefühl, in einer fast unwirklichen Welt anzukommen. Ihr Partner für dieses Projekt, der ungarische Fotograf André Kertész, fotografierte seine Modelle mit Zerrspiegeln, um sie der Realität zu entreißen. Es ist eine Reise in eine surreale Welt, auf die uns beide Fotografen mitnehmen. Einen ganz anderen Ansatz verfolgt der ukrainische Fotograf Kirill Golovchenko in seiner Serie Baugrube. Bunt und direkt springen die Bilder aus seiner Heimat ins Auge. Sie sollen das Chaos widerspiegeln, das derzeit in der Ukraine herrscht, einen inneren Seelenzustand ausdrücken. Auch sein Mentor Lee Friedlander verwendete in seinen Bildern das Motiv der Spiegelungen, es ist das ästhetische Chaos, das sich auf den Bildern beider Fotografen Bahn bricht. Die Serie „Winter-Weiß“ von Alec Soth entstand in seiner Heimat im US-Bundesstaat Minnesota, eine Gegend, die berüchtigt ist für ihre harten Winter mit großen Schneemengen. Soth wandelt damit nicht nur auf den Spuren seiner Kindheit, sondern auch auf den Spuren von William Eggleston, dem Wegbereiter der künstlerischen Farbfotografie. Wie Eggleston macht er sich das scheinbar Belanglose zu Nutze – und baut aus dem Schnee perfekte Kompositionen mit zarten Farben und allen Schattierungen von weiß. Der italienische Fotograf Amedeo Turello hingegen hat sich der Modefotografie verschrieben – so wie William Klein, mit dessen Werk er sich auseinandergesetzt hat, fotografiert er eben nicht im Studio. Italienische Sonne, schöne Frauen, die Welt des Glamours – das alles bringt er nun mit seinen Bildern nach Wetzlar und zeigt damit eine weitere Facette der Leica Fotografie. Thomas Ruff hat sich mit dem Werk von Alexander Rodtschenko auseinandergesetzt. In seiner Serie „Positiv/Negativ“ aus Naturstudien und Abstraktionen richtet er sein Augenmerk auf den Schatten und das Spiel mit dem fotografischen Negativ. Ruff experimentiert mit der Konstruktion von zwei Ansichten. Er nutzt die Leica M Monochrom mit einer Sepia-Einstellung im „Positiv“ und mit einer Umkehrung dieser Tonung im „Negativ“. Dadurch ergeben sich zwei Farbigkeiten, die sich sehr ästhetisch kontrastieren. Das fotografische Bild selbst – so Ruff – wird zum Anschauungsobjekt, das fotografierte Objekt hingegen verschwindet. Mit ihrem Bilderzyklus, bei dem Natur, Strukturen und Formen zentral sind, schuf Saga Sig eine Hommage an Jeanloup Sieff und seine Lichtsetzung. Für dieses Projekt probierte die isländische Fotografin verschiedene Ansätze aus, wie bei einem Modeshooting, aber mit vielen persönlichen Komponenten: Die ihr vertrauten Landschaften lieferten in natura und als Projektionen die Hintergründe, die sie an ihren Lieblingsplätzen in Island fotografierte. Irgendwo zwischen Discoglamour der 1970er-Jahre, mystischen Märchenwelten und BDSM-Fantasien lässt Sig daraus ein betörendes Schattentheater entstehen, das den Betrachter lustvoll in eine entrückte Welt führt – mal farbenfroh, mal schwarz-weiß, jedoch immer expressiv mit poetischen Noten. Die Ausstellung „10 x 10“ ist bis September 2014 in der neuen Leica Galerie Wetzlar im Leitz-Park zu sehen. Die Galerie ist von Montag bis Freitag zwischen 8 und 18 Uhr sowie samstags von 9 bis 12 Uhr für Besucher geöffnet. Der Eintritt ist frei. Alle Bilder ©Leica Camera AG. Sie sind in druckfähiger Auflösung zum Download geeignet.