Alexa Dilla, freie Künstlerin und Bordmalerin auf einem großen Kreuzfahrtschiff, hat eines der Gewinnerbilder des Hahnemühle Kunstkalenders 2016 gemalt. Wie ihr Bild „Amsterdam im Regen“, das für den Monat Februar ausgewählt wurde, entstanden ist, erzählt sie in unserem Atelierbericht. Alle 12 Gewinnermotive des Malwettbewerbs zum Thema “Natur in der Stadt” finden Sie auf unserer Webseite. Übrigens: Der Malwettbewerb für den Kalender 2017 ist bereits eröffnet, die Ausschreibung ist online. Machen Sie mit!
Mein Bild „Amsterdam im Regen“ ist mit Aquarellfarben auf dem Hahnemühle Aquarellkarton Britannia gemalt. Da ich leidenschaftlich gerne draußen male – bei jedem Wetter! – ist dieses Bild auf der Basis einer Plein Air Zeichnung in Amsterdam entstanden.
Amsterdam ist eine meiner Lieblingsstädte und ich bin spontan zum Zeichnen mit den Amsterdam Urban Sketchers hingefahren. Ich brauchte gar nicht lange ein Motiv zu suchen und fing sofort an zu zeichnen und zu malen. Ich habe immer das dabei, was ich die vier Elemente des Aquarellierens nenne:
- meine Aquarellfarben, die ich in einer eigenen Palette zusammengestellt habe,
- mein Aquarellpapier-Skizzenbuch,
- 1-2 Pinsel (ich nutze vorwiegend synthetische Aquarellpinsel)
- und Wasser! Dass ich davon noch mehr als genug bekommen würde, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht
Bei diesem Motiv habe ich kaum vorgezeichnet; mich haben sofort das Licht und die diffusen Farben angesprochen. Ich stand also an der Gracht und plötzlich regnete es wie aus Eimern. Es gab nur einen kleinen Dachvorsprung als Schutz und ich ärgerte mich über mein schönes Bild, bei dem ich so ein gutes Gefühl hatte! Der Ärger darüber ließ mich trotzig werden: Ich stellte mich jetzt erst recht in den Regen und ließ mein Skizzenbuch, das Bild und mich selbst durchregnen.
Irgendwie erschöpft und dennoch glücklich ging ich in ein Cafe, um mich bei einem Kaffee Verkeert aufzuwärmen und natürlich mein Skizzenbuch zu trocknen. Ich war ganz hin und weg von den fließenden Farben, den Tropfen und den Strukturen. Mir kam sofort die Idee für ein neues Bild: das frische Grün noch verstärken, die Regentropfen auf dem Bild und die junge Frau mit dem Regenschirm, die mit ihren Farben einen Kontrapunkt zu den verwaschenen Farben des Regens setzt. Nach einigen kleinen Skizzen, in denen ich die Komposition ausprobierte, war ich entschlossen.
Ich startete, wie im Aquarell so oft, mit hellen, weichen Farben und ganz viel Wasser. Nach und nach verdichtete ich die Farben und insgesamt war es ein sehr temporeiches Bild. Aus den am Anfang noch eher abstrakten Farb-Formen arbeitete ich die Häuser im Hintergrund, die Figur, die Fahrräder und die wichtigen Linien des Bilder heraus.
Besonders wichtig war mir, dass ich den Platz für das leuchtende Grün und die anderen leuchtenden Farben im Schirm und der Figur frei gelassen habe. Würden hier die Grau-Töne des Hintergrundes drüber laufen, wäre kein reines Weiß mehr vorhanden, das die klaren Farben zum Leuchten brauchen. Manche Aquarellisten nutzen auch Maskierflüssigkeit um solche Stellen abzudecken, ich mache das lieber, indem ich das Bild mit dem vielen Wasser hin- und herwiege und ganz schnell mit Tüchern das Wasser aufsauge. Bei so einem expressiven, wasserintensiven Aquarellmalen ist es enorm wichtig, dass das Papier eine sehr gute Qualität hat und sich nicht schon nach der ersten Schicht auflöst oder Knübbelchen bildet, deshalb nutze ich das sehr gute Hahnemühle Britannia.
Für mich beinhaltet dieses Bild alles, was ich als Künstlerin sehr mag und was mich glücklich macht:
- draußen malen,
- bei extremem Wetter und Umgebung (heiß, kalt, regnerisch, lärmend, ruhig)
- ein Mal-Experiment mit den Elementen und der Situation,
- mit klarem Kopf und trotzdem dem Feuer im Herz Skizzen erstellen,
- dadurch neue Ideen entwickeln und
- anschließend das nächste große Abenteuer: das Bild selbst.
Besonders freut es mich auch, wenn all meine Gefühle, dieser Prozess sich so im Bild zeigt, das auch für die Betrachter der Funke überspringt. Allerdings denke ich bei Bildern wie diesem überhaupt nicht an den Betrachter oder ob das Bild „gut“ oder nicht ist. Ich fühle, wie es sich für mich anfühlt. Natürlich freue ich mich umso mehr, dass dieses Bild im Hahnemühle Kalender hoffentlich vielen Menschen leuchtende Farben in den sonst eher trüben Februar bringt!
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Alex Dillas Bild ist als Original im Webshop der Künstlerin erhältlich sowie als Fine Art-Druck in streng limitierte Edition; ebenfalls auf Hahnemühle Aquarellpapier mit einem Inkjet-Drucker und archivfesten pigmentierten Tinten erstellt. Eine tolle Kombination aus Unikat und Edition auf feinsten Papieren von Hahnemühle für Fans und Sammler.
Alexa DiIla ist 2. Vorsitzende der „Deutschen Aquarell Gesellschaft“ und aktiv bei den Urban Sketchern. Mit ihrem Motto „Mal dich glücklich“ malt sie mit Teilnehmern ihrer Workshops, auf Malreisen und als Bordmalerin an Bord eines Kreuzfahrtschiffes. Weitere Motive, Tipps & Tricks und ihren Mal-Reiseblog finden Sie auf der Webseite der Künstlerin.
Alexa Dilla about her Is awesome,so nice this article