Tiere sind großartige Architekten und sie waren es schon in der Zeit als die Menschen noch in Höhlen lebten. Naturfotograf Ingo Arndt tourt mit seiner Serie von episch großen Fine Art-Inkjetdrucken durch die Naturkundemuseen der Welt und zeigt in der aktuellen Serie „ArchitekTier“ die filigranen oder monumentalen Bauten der Tiere im Detail. Seine Ausstellung ist bis zum 1. November 2015 im Neanderthal Museum in Mettmann bei Düsseldorf zu sehen. Alle Drucke wurden vom professionellen Druckservice des Fotolabor Brieke auf Photo Rag® Ultra Smooth erstellt. Ingo Arndt fand zwischen seinen langen Reisen als Naturfotograf die Zeit für ein Interview. Er nutzt unser Papier seit vielen Jahren für Ausstellungen und Sammlerdrucke. Sein Portfolio präsentiert er in Redaktionen und Verlagen ebenfalls auf dem matten Hahnemühle FineArt Inkjet-Papier.
Wann haben Sie Ihre Leidenschaft für die Fotografie entdeckt?
Schon als Kind war ich ständig draußen in der Natur unterwegs. Irgendwann wollte ich meine Beobachtungen dann auf Bildern festhalten. Mein Vater hat mir damals eine Sucherkamera überlassen, mit der ich die ersten Filme belichtete. Aber schnell wurde mir klar, dass ich bessere Technik benötige und habe mir meine erste Spiegelreflexkamera zusammengespart. Das ist jetzt über 30 Jahre her.
Mit welchem Ihrer Projekte / Motive gelang Ihnen der Eintritt in den professionellen Markt?
Schon als Schüler habe ich ich die ersten Bilder an Buch- und Zeitschriftenverlage verkauft. Damit finanzierte ich meine Ausrüstung, die Filme und erste Reisen. Ich war sehr früh Naturfoto-Profi, musste aber die ersten Jahre mit sehr kleinem Budget auskommen. Der Durchbruch kam vor 16 Jahren, mit einer Story über Chamäleons, die im GEO Magazin veröffentlicht wurde. Seitdem arbeite ich ständig für das anspruchsvolle Reportagenmagazin und habe fast dreißig Geschichten in deren Auftrag fotografiert. Jede Geschichte wurde anschließend vielfach von anderen Zeitschriften nachgedruckt und hat mir so die nächsten Projekte finanziert. Inzwischen sind es aber natürlich nicht nur Magazine die meine Bilder drucken, ich bin heute ziemlich breit aufgestellt. Fast alle Reisen unternehme ich zusammen mit meiner Frau Silke. Sie ist Grafikerin und gestaltet auch unsere Bücher und Ausstellungen. Wir arbeiten also ständig im Team, was größere Projekte überhaupt erst möglich macht.
Haben Sie ein Idol in der Fotografie oder wer hat Sie am meisten inspiriert?
Nein, ein Idol habe ich nicht. Aber natürlich haben mich viele Kollegen inspiriert. Aus Deutschland zum Beispiel Fritz Pölking. Ich hatte das Glück und habe ihn noch persönlich kennengelernt. Neben seinem fotografischen Werk hat er auch sehr viel für die Naturfotografie getan und war auch menschlich ein angenehmer Zeitgenosse. Er hat mir mal erzählt wie genau er seine Arbeitstage plant. Das hat mich beeindruckt und beeinflusst, denn ich bin auch ein sehr strukturierter Mensch.
Wie würden Sie Ihren künstlerischen/fotografischen Stil beschreiben?
Beim Fotostil schaue ich nicht viel nach rechts und links und versuche meinen eigenen Weg zu gehen. Als Naturfotograf mit der Vorliebe für die Tierfotografie, liebe ich klare Bilder mit einer deutlichen Aussage. Das kann Tierverhalten sein, oder auch nur der ausdrucksstarke Blick eines Tieres. Eine hohe Ästhetik und grafische Gestaltung machen sicher viele meiner besten Bilder aus. Ich werde immer wieder als Perfektionist bezeichnen. Deshalb ist es wohl auch meistens so, dass ich für einen Auftrag 10.000 oder 20.000 Bildern fotografiere, aber nur 150 behalte. Der Rest wird gleich gelöscht und belastet mich dann nicht mehr.
Was ist das Anspruchsvollste bei der Naturfotografie?
Exakt den richtigen Moment abpassen! Das gilt grundsätzlich für alle Bereiche der Naturfotografie. Für mein Langzeitprojekt über Tiermassen zum Beispiel muss ich immer genau zur richtigen Zeit vor Ort sein um die Tiere auch in der größtmöglichen Menge anzutreffen. Sind die Tiere dann vor der Linse, sollte natürlich auch das Licht stimmen und die richtige Bildkomposition gewählt werden. Es gibt unendlich viele Faktoren die ein richtig gutes Bild ausmachen. Als besonders wichtig empfinde ich es, dass man Tierverhalten deuten kann. Nur wenn man weiß wie sich ein Tier verhält und was als nächstes passieren könnte, kommt man auch zu guten Bildern. Es reicht nicht, nur das teuerste Equipment zu kaufen.
Welche Bedeutung hat die gedruckte Präsentation bzw. Vermarktung Ihrer Kunstwerke?
Eine gedruckte Präsentation meiner Bilder ist extrem wichtig. Zum einen bei unseren Ausstellungen, die in Museen in Deutschland und vielen anderen Ländern gezeigt werden. Zum anderen für unsere FineArt Prints, die wir an Kunstsammler verkaufen. Ich betreibe einen sehr hohen Aufwand um meine Bilder zu bekommen, deshalb gehe ich auch bei der Präsentation keine Kompromisse ein.
Welches ist Ihr Lieblingspapier von Hahnemühle und warum?
Mein Lieblingspapier ist das Hahnemühle Photo Rag. Ich kenne kein anderes Papier, das Details so differenziert darstellt und die Farben so brilliant wiedergibt. Unsere letzte Ausstellung „ArchitekTier“ wurde auf Photo Rag® Ultra Smooth gedruckt. Wir bekommen bezüglich der Druckqualität immer wieder sehr positive Rückmeldungen von Museumsbesuchern, die unsere Ausstellungen gesehen haben. Auch die Prints unserer FineArt Kollektion werden auf Photo Rag® von Hahnemühle gedruckt.
Haben Sie einen Traum von einem Motiv oder einem Projekt, das Sie gerne einmal realisieren wollen?
Ich komme ja sehr viel herum, aber komischerweise habe ich noch nie Eisbären fotografiert. Fernab des üblichen „Eisbär-Tourismus“ würde ich die Tiere gerne einmal über einen langen Zeitraum fotografieren. Anders als das, was man schon gesehen hat. Das wäre auch eine gute Möglichkeit auf den Klimawandel hinzuweisen. Wird er nicht gestoppt, wird es in naher Zukunft keine Eisbären mehr geben. Allerdings ist so ein Projekt mit hohem finanziellen Aufwand verbunden. Es müsste sich nur noch jemand finden der das Projekt finanziert…
Was planen Sie als Nächstes?
Ich bin gerade dabei zwei Aufträge für das GEO Magazin zu fotografieren. Eine Geschichte zu einer bestimmten Tierart und eine andere Geschichte die inzwischen zum nächsten Großprojekt herangewachsen ist. Näheres darf ich leider nicht erzählen, lassen sie sich überraschen.
Mehr über das Projekt und den Fotografen Ingo Arndt: