1965 geboren, studierte der gebürtige Mailänder Matteo Cirenei Architektur am Polytechnikum Mailand. Cirenei arbeitete mit Architektur-, Design- und Mode-Publikationen wie Interni, Style, Domus sowie mit großen Mode-und Möbel-Unternehmen zusammen. In den frühen 1990er Jahren begann er seine Laufbahn mit Schwarz-Weiß-Fotografie und spezialisiert auf Architektur. Unter anderem inszenierte er berühmte architektonische Gebäude in Mailand und anderen europäischen Hauptstädten. Matteo Cirenei vertraut mit seinen Bildern auf Hahnemühle Digital FineArt Papier und erklärt im Interview mit Alessia Locatelli warum.
Wann haben Sie Ihre Leidenschaft für Fotografie entdeckt?
Während meiner Gymnasialzeit las ich Magazine und Handbücher und begann, Fotos in Schwarz-Weiß zu entwickeln und Abzüge zu erstellen. Zudem entwickelte ich eine Leidenschaft für Dia-Fotografie in Farbe.
Wie gelang Ihnen der Einstieg in die Welt der Fotografie?
Ich habe während meines Studiums der Architektur von meinen Kenntnissen im Bereich Fotografie profitiert und mein erstes Geld damit verdient, Models für Werberekampagnen sowie Architekturmodelle zu fotografieren. Nachdem ich zunächst einige Zeit im Kommunikationsbereich in der Möbelbranche tätig war, wurde mir nach und nach angeboten, Stillleben und Design-Showrooms zu fotografieren.
Warum haben Sie sich auf Architekturfotografie spezialisiert?
Das hat sich aufgrund meines Architekturstudiums, meiner Leidenschaft für Fotografie und meiner Arbeit in den Bereichen Raumausstattung und Design ganz natürlich ergeben.
Welches Projekt hat Ihnen professionell und auf dem Kunstmarkt zum Durchbruch verholfen?
Das ist sicherlich das Projekt „Sundials“, eine mehrere Jahrzehnte umfassende Studie zur Ästhetik der Architektur, die von Meistern ihres Handwerks entworfen wurde.
Welcher Künstler hat Sie am meisten inspiriert?
Gabriele Basilico – der italienische Architekturfotograf par excellence – durch die Darstellungsweise seines ersten Projekts: „Ritratti di fabbriche“ (Fabrikporträts). Aber auch Ansel Adams wegen der grandiosen Atmosphäre, die seine Landschaftsbilder ausstrahlen.
Wie wichtig ist es, die eigenen Projekte drucken zu lassen?
Ein Foto lebt dafür, gedruckt zu werden, daher ist dieser Punkt für mich essentiell. Der Prozess, der zum gewünschten Druck führt, ist lang und mühsam – egal ob er analog oder digital erfolgt. Ich persönlich bin ein großer Fan des Digitaldrucks. Er erlaubt es mir, die Aufnahme sowohl in der digitalen Dunkelkammer als auch in der Druckphase zu bearbeiten und zwar bei den Einstellungen und bei der Wahl des passenden Fine Art Papiers – egal ob ich selbst den Druck durchführe oder auf den Drucker meines Vertrauens, Bruno Melada, in Mailand zurückgreife, von dem ich schon seit über 10 Jahren Drucke mit Carbonpigmenten oder in Großformaten durchführen lasse.
Welches Papier von Hahnemühle verwenden Sie am liebsten und warum?
Ich liebe das Papier Museum Etching wegen seiner Haptik, seines etwas kälteren Farbtons und der außergewöhnlichen Ergebnisse, die man bei Schwarz-Weißbildern erzielt. Darüber hinaus verwende ich das Photo Rag Bright White für grafischere Aufnahmen, in denen die Schwarz- und Weißtöne sehr intensiv sein müssen, um eine Stofflichkeit zu erzeugen, die begeistert. Das Photo Rag Satin gefällt mir sehr gut wegen des perfekten Verhältnisses, das zwischen Tiefschwarz, Weiß und den in den Schatten befindlichen Details erzeugt wird. Es besitzt einen etwas kühleren Farbton als das Bright White und ein äußerst elegantes Satin-Finish.
Gibt es ein Projekt, das Sie früher oder später gerne umsetzen möchtest?
Zusammen mit Marco Menghi plane ich derzeit ein Projekt zu den Arbeiten des großen Bauingenieurs Pier Luigi Nervi. Ich hoffe, die Aufnahmen in großformatigen Drucken auf Museum Etching ausstellen zu können. Diese Bauwerke, die heute leider oft verlassen sind, betrachten zu können, wäre sehr emotional und ergreifend. Sie würden in meinen Bildern zu neuem Leben erwachen!
Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
Meine nächste Ausstellung „Piano alto, vista Duomo due stagioni di torri milanesi” (Obergeschoss, Domblick – Zwei Generationen von Hochhäusern Mailands), wird in Kooperation mit Maurizio Montagna durchgeführt und im März 2017 in der Galerie Tulpenmanie in Mailand zu sehen sein.