Mit MiaSkribo veranstaltet Jörg Stroisch einmal im Jahr die Lange Nacht des Schreibens – mit viel Input und den Papieren von Hahnemühle. Ein Event für Schön-Schreiber und solche, die es werden wollen. Mit einem Barcamp in Köln und der Möglichkeit online teilzunehmen. Wir haben dem Schreibenthusiasten mit einer Passion für Schreibutensilien wie Papier und Stifte ein paar Fragen zur Langen Nacht des Schreibens gestellt.
Lieber Jörg, die Organisation eines Events, wie die Lange Nacht des Schreibens ist aufwendig. Wieso machst Du das?
Die Lange Nacht des Schreibens ist für mich eine anstrengende Passion. Aber die Passion überwiegt. Sie ist ein Austausch mit Gleichgesinnten, ein Netzwerken. Sie ist aber auch ein inhaltlicher Impuls, nicht nur für die Teilnehmer, sondern auch für mich. Der zudem auch noch unplanbar ist, denn die Inhalte des Barcamps sind nicht planbar…
Die Teilnehmer:innen wissen also nicht, was sie erwartet?
Nicht ganz, denn das klammernde Thema steht ja mit dem Titel fest. Aber Schreiben hat unglaublich viele Ebenen und alle diese Ebenen sind erlaubt. Und es kommt noch besser: Nicht etwa ich lege fest, was inhaltlich passiert, sondern die Teilnehmer:innen selbst. Das geschieht über eine Abstimmung: Zunächst werden Themen gesammelt und Teilnehmer: innen erklären sich bereit, dazu einen Impulsvortrag zu halten. Und dann wird abgestimmt und die fünf Themen mit den meisten Stimmen werden gemacht. Im letzten Jahr hatten wir so acht Themen zur Auswahl und nur fünf wurden dann in jeweils einer halben Stunde gemeinsam bearbeitet.
Welche Rolle spielen Papiere?
Einerseits kann das natürlich Thema einer kompletten Session sein. Ganz sicher kommt die Sprache darauf aber im Rahmen verschiedener Sessions, letztes Jahr zum Beispiel beim Sketchnoting oder beim Handlettering. Und schließlich experimentieren die Teilnehmer:innen vor Ort mit den Papieren. Wie im letzten Jahr erhalten alle Vor-Ort-Teilnehmer:innen – und auf Wunsch auch die virtuellen – einen Probierblock von Hahnemühle geschenkt. Ich mag an diesem Schreibpapier die Glätte und die leicht cremefarbige Färbung. Ich weiß, dass sich darauf auch dieses Jahr ein paar schon freuen.
Und dann habe ich das Manuscript-Notizbuch (mit dem schönen Papier aus dem Probierblock) und das 1548 by Hahnemühle Notizbuch ausliegen. Die eigenen sich super zum Schreiben mit dem Füller. Und ein Highlight ist für mich auch das ZigZag-Book von Hahnemühle, denn das verbindet ganz vieler meiner Welten.
Wie nutzt Du es denn, es ist ja ein Aquarellbuch?
Tatsächlich auf eine ganz bestimmte Art und Weise: Ich nutze es als Storyboard. Das ist für mich eine Prototyping-Methode im Design Thinking. Sprich: Damit visualisiere ich Konzepte so, dass ein Nutzer sie versteht und testen kann. Das Ziel ist es hier nicht, etwas Perfektes zu erstellen, im Gegenteil. Und wie es der Zufall so will, hat meine bisherige Vorlage hier auch 18 Felder, also genauso viele, wie das ZigZag-Book. Und weil es nicht perfekt ist, kommt eine zweite Methode zum Einsatz, die keinen Anspruch auf Perfektion erhebt: das Sketchnoting. Ich nutze dazu Filzstifte von Staedtler oder die Calli.Brush von Online. Beide funktionieren super auf dem Papier. Und tatsächlich arbeite ich auch mit Füller und Tinte. Dafür ist das Papier ja nicht vorrangig gemacht als Aquarellpapier. Es funktioniert aber auch super, eine schöne, saubere Schrift und genau dafür benutze ich den Füller auch: für die Schrift. Ich mag das ganze Produkt einfach: haptisch, visuell, – auch vom Einband her. Es fühlt sich einfach schon super an. Leicht rau, warm das Papier. Ich mag schönes Papier schon sehr, sehr gerne – einfach das Gefühl in der Hand. Der dicke, stabile Einband, der rote Gummizug machen es zudem sehr edel. Es ist schon ein schöner Hingucker.
Nutzt du noch weitere Notizbücher?
Ja, klar. Ich liebe einfach Papiere und Notizbücher. Ich mag auch sehr gerne das Notizbuch 1584 by Hahnemühle. Konkret nutze ich es im wahrsten Sinne des Wortes als Notizbuch – für Notizen über Schreibmaterialien. Ich dokumentiere hier meine Eindrücke, aber auch die Eindrücke anderer, zu Tinten, Papieren und Schreibgeräten. Ich schreibe hier sehr gerne mit meinem Füller hinein, nutze es aber auch für Sketchnoting etwa mit Filztiften. Es liegt einfach auch toll in der Hand.
Und außerdem habe ich in ein Manuscript in Gebrauch: Dieses sehr hochwertige Notizbuch ist für Alltagsnotizen zu schade. Ich nutze es als eine Art Projekttagebuch. Das funktioniert so: Ich schreibe das Datum, das Wetter und den Ort auf. Dann notiere ich „Five Ideas“ – das sind fünf „neue“ Ideen, die mir ganz spontan kommen. Schließlich mache ich einen kurzen Arbeitsplan mit meinen Aufgaben für den Tag. Und dann – und das ist sicherlich der Höhepunkt – verfasse ich eine Kurzreportage über den Ort, an dem ich gerade sitze. Das mache ich sehr atmosphärisch und szenisch; ist für mich eine schöne Fingerübung als Journalist. Und es ist für mich der wertige Aufbewahrungsort für wichtige Erinnerungen. Ich schaue häufig in mein Projekttagebuch und bin immer wieder überrascht, wie viele der „Five Ideas“ ich dann irgendwann tatsächlich angegangen bin. Ich erinnere mich aber auch gerne daran, was ich gedacht habe oder wie ich mich gefühlt habe. Aber ich bin wirklich ganz begeistert von diesen Notizbüchern. Und das überträgt sich auch auf meine Kunden oder Teilnehmer der Langen Nacht des Schreibens.
Infos und Anmeldung zur Lange Nacht des Schreibens
• Termin: Samstag, 8. Juni 2024, von 13 Uhr bis 19 Uhr
• Vor-Ort-Workshop: KalkSpace, Olpener Str. 33, 51103 Köln, Teilnehmerzahl: etwa 20 (nach Reihenfolge des Eingangs reserviert)
• Virtuelle Teilnahme: via Zoom • Anmeldung unter: www.miaskribo.com/lange-nacht-des-schreibens-2024
Über MiaSkribo und Jörg Stroisch
Jörg Stroisch betreibt MiaSkribo, einen leidenschaftlichen, sehr inhaltlichen Shop für hochwertige Schreibwaren. Dabei liegen die Schreibwaren in seinen Genen: Seine Großeltern hatten mit Schreibwaren Nünning ein festes Standbein in Essen-Altenessen, seine Mutter machte dort auch ihre Ausbildung. Er ist autorisierter Hahnemühle-Händler und bietet das komplette Sortiment an.