Beruflich bin ich als Pilot der Lufthansa viel unterwegs und so ergeben sich für mich als ambitioniertem Hobbyfotograf viele Gelegenheiten schöne, teils auch weniger bekannte Orte, fotografisch zu erkunden. Dabei liegt für mich ein Schwerpunkt darin, Menschen in anderen, fremden Ländern und Kulturen zu fotografieren. Das können Eindrücke des täglichen Lebens, Portraits oder auch spannende Momente im Alltagsleben – also in der Reportagefotografie oder Street Photography – sein.
Wichtig ist für mich zunächst eines: Der Respekt vor dem Gegenüber und die Einwilligung zum Fotografieren. Den Respekt zu wahren, sollte selbstverständlich sein, nach der Einwilligung zu fragen ist allerdings nicht immer leicht, denn zu der Hemmschwelle, fremde Menschen anzusprechen, kommt oftmals ja noch die natürliche Sprachbarriere hinzu. Aber da hilft einem die nonverbale Kommunikation mit Händen und Gesten.
So geschehen in Muscat in Oman, einem Traum für Fotografen, die den Orient suchen. Obwohl sich das Land dem Westen geöffnet hat und sehr leicht zu bereisen ist, hat es im Gegensatz zu manch boomendem Golfstaat seinen orientalischen Charme behalten und es bieten sich traumhafte Motive. Beim Durchwandern der weitläufigen Sultan Quabus Moschee, einer der schönsten Moscheen der Welt, die zeitweise auch für Nicht-Moslems geöffnet ist, sah ich am Fenster eines Nebengebäudes eine junge Frau. Ansprechen war unmöglich, aber ein Lächeln im Vorübergehen und ein fragender Blick mit der Kamera in der Hand wurde mit einem schüchternen Nicken beantwortet … eine Aufnahme … ein dankbarer Blick von mir … und weg war sie. Das Ganze hat keine fünf Sekunden gedauert.
Mir die Zeit zu nehmen, in eine Szenerie förmlich einzutauchen, ist ein anderes Rezept für meine Bilder. Natürlich wird man als Nicht-Heimischer sofort erkannt und merkt förmlich, wie man selbst beobachtet wird, teils skeptisch, teils interessiert. Gleichzeitig schwindet die Unbefangenheit der Menschen. Ich setze mich dann oft ein geraumes Weilchen irgendwo hin und schaue den Menschen zu oder versuche auch ein Gespräch anzufangen. Nach einiger Zeit wird man dann fast gar nicht mehr als Fremdling wahrgenommen und die Menschen legen ihre Befangenheit wieder ab. Erst dann entstehen fesselnde, packende und authentische Bilder.
Oder es ist die ungewohnte Perspektive, die scheinbar Alltägliches einmal anders zeigt. Der John Hancock Tower in Chicago wurde sicher schon unzählige Male fotografiert. Mit seinen 457 Metern ist er eines der höchsten Gebäude der USA und sehr imposant. Die ungewöhnliche Perspektive und die Einbindung eines passenden Menschen in die Szenerie machen für mich den Unterschied zwischen einem normalen Foto und einer betrachtenswerten Fotografie.
Die Augen aufhalten und neben dem, was alle sehen, das Besondere zu erkennen, ist immer wieder eine Herausforderung für mich. Dadurch besticht zum Beispiel das Bild aus dem Topkapi Palast in Istanbul. Auch Orte, die ich schon oft gesehen und besucht habe, erhalten so immer wieder einen neuen Reiz.
Für mich am Schönsten ist es dann, ein gelungenes Foto großformatig ausgedruckt zu sehen. Ich habe verschiedene Fotopapiere ausprobiert, letztendlich überzeugen mich nur Ausdrucke auf Hahnemühle FineArt Papieren. Mein Favorit dabei ist Photo Rag® 308. In meiner Ausstellung konnte die ich High-Ende Fine Art-Drucke meines Druckdienstleisters Whitewall auf dem matten Hahnemühle-Papier direkt neben herkömmlichen Fotopapier-Bildern sehen. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Das matte, leicht strukturierte Papier macht meine Motive lebendig, gibt ihnen eine beeindruckende Plastizität, die den Betrachter unmittelbar ins Motiv hineinzieht. Die Brillanz, der Farbumfang, die Kontraste und Farbabstufungen machen feinste Details sichtbar. Das ist einfach umwerfend und macht für mich aus einem guten Bild ein Kunstwerk.
Ralf Finke
Pilot & ambitionierter Reisefotograf
http://ralffinke.de/wordpress/