Ich bin Dresdner freier Künstler und arbeite in der wärmeren Jahreszeit in meinem Sommeratelier auf der Burg Stolpen, 21 km von Dresden entfernt. Dort entstehen die meisten der Ideen zu Arbeiten in unterschiedlichsten Materialien wie Elbsandstein, Granit, Glas, Edelstahl, Bronze, Silber und dem 30 Millionen Jahre altem Basalt, aus dem Burg Stolpen gebaut ist.
Basalt, ein durch hohe Temperatur und Druck entstandenes magmatisch vulkanischem Gestein, der in Stolpen als vieleckiger, säulenförmiger Stein vorkommt, ist ein schwer zu bearbeitendes Gestein. Es erzieht zu Geduld beim Arbeiten, weil er sich scheinbar gegen das Verformen, Schleifen, Polieren usw. wehrt. Meine erste Arbeit aus diesem Stein -„Ausbruch“ Stolpener Basalt- entstand 2010 (Abbildung links)
Im Frühjahr 2014 lernte ich bei einem Treffen der Basaltindustrie Europas auf der Burg Stolpen eine andere Form des Basaltes kennen: Fäden aus einer Basaltsteinschmelze, geschmeidig, leicht, biegsam, kupferfarben. So eben ganz anders als das Urgestein, grau und spröde wie Glas, doch wesentlich härter als dieses. Ich arbeitete den geschmolzenen Basalt in meine Monotypien ein, so dass plötzlich ein Zusammenhang zwischen meiner bildhauerischen 3 dimensionalen Arbeit und den Arbeiten auf Papier entstand und jedes Mal neu entsteht. (Abbildung ganz oben)
Auf der Suche nach einem geeignetem Druckkarton für diese besonderen Arbeiten stieß ich auf das Hahnemühle-Papier. Ich testete Kupferdruckkarton, der sich gut anfasst, beim Trocknen keine Wellen schlägt, und einen soliden Eindruck -auch bei meinen Kunden- hinterlässt. Ein Papier, welches die jeweilige Arbeit darauf noch ein wenig wertiger erscheinen lässt, scheint mir.
Nachdem ich ein halbes Jahr in Normalformaten druckte (die Walzenbreite meiner Radierpresse beträgt 60cm) entstand mit Freunden ein Projekt, bei dem jeder von uns während der Künstlermesse Dresden –jeweils in seinem Metier- auf großer freier Fläche arbeitet. So musste sich also auch das Format des Papieres anpassen. In einer Performance auf der Room + Style vom 9.-11. Januar 2015 (parallel zur Künstlermesse) werde ich mit dem 3 Tonnen Gewicht einer JCB-Straßendieselwalze über den Kupferdruckkarton WALZEN, Drucken, Prägen und so die Basaltfäden auf den Karton pressen.Im Nachhinein wird in meinem Atelier an den entstandenen Arbeit weiter gearbeitet- bis das jeweilige Stück fertig erscheint. Eine Woche nach der Messe gibt es eine Messenachlese mit Ausstellung von Skulpturen und den auf der Messe entstanden Arbeiten in der Villa Baumgarten in Dresden.
Mehr über mich und meine Arbeiten können Sie auf meiner Internetseite www.tmvo.de erfahren
Vielleicht sehen wir uns 2015 im Sommeratelier auf Burg Stolpen. Sachsen lohnt sich!
Thomas Reimann
Bildhauer und Designer