Christian Vieler arbeitet seit 2016 als hauptberuflicher Hundefotograf. „In der Momentaufnahme erleben wir unsere besten Freunde so, wie wir es im Alltag selten können: In ihren Gesichtern erkennen wir Panik, Freude, Verlustangst, schieres Verlangen und den Gipfel des Genusses. Es ist eine kleine Offenbarung: Der Hund zeigt uns menschliche Seiten und darf gleichzeitig Hund sein. Deshalb ist für mich ein Schnappschuss nicht nur einfach ein lustiges Bild – er ist schlichtweg Doping fürs Herz.“ Wir zeigen auf photokina 2018 an unserem Stand in Halle 3.1 vier Vieler-Fotografien auf unserem Hahnemühle Photo Papieren.
Christian Vieler signiert am 27. September 2018 ab 11 Uhr seine tierischen Porträts in einer exklsuiven photokina Edition gedruckt und verrät vorher ein bisschen über seine Arbeit als professioneller Hunde-Fotograf.
Wie bist du zur Hundefotografie gekommen?
Zur Hundefotografie bin ich gekommen, wie wohl sehr viele Hobby- und spätere Profi-Hundefotografen auch – über die täglichen Gassigänge. Als irgendwann um 2010 die erste Spiegelreflex-Kamera ins Haus kam, wurde die ziemlich schnell ein ständiger Begleiter bei den Gassi-Runden. Vor allem am Wochenende, wenn die Ausflüge größer und die Landschaften hübscher waren, wurde fleißig abgedrückt. 2012 machte ich eine Facebook-Seite mit dem Namen „Fotos Frei Schnauze“ auf und postete erstmal nur die besten Ergebnisse der Exkursionen. Nach und nach zog es mich aber immer mehr zur Portrait und somit Studio-Fotografie hin.
Was ist das Besondere und die Herausforderung beim Arbeiten mit den Hunden?
Meine größten Herausforderungen als Studiofotograf sind a) die Nähe zum Tier, da ich gerne weitwinklig arbeite und – ganz gleich ob Dackel oder Rottweiler – immer auf eine Nasenlänge an mein Model heran muss. Dafür braucht es Vertrauen und schon eine erfolgreiche „Kommunikation“ mit dem Model, bevor das Shooting überhaupt beginnt. Dazu setze ich gerne sehr enges Licht bei meinen Portraits. Wenn der Hund nicht gerne die Position halten mag, wird das Unterfangen Lichtsetzung zum Geduldspiel. Allgemein braucht es bei der Arbeit mit Hunden das Vertrauen seiner Modelle und ein gutes Gespür für Momente – insofern gibt es also erstmal gar keinen Unterschied zur People-Fotografie. Tieraufnahmen lassen sich nicht groß skripten, die Modelle sind nicht immer perfekt zugänglich für Briefings. Ich kann meinen Modellen die Bühne bereiten und die Rahmenbedingungen so gut wie möglich gestalten, um an meine Shootingziele zu kommen … aber letztendlich muss ich dann, nach dem alles bereit ist, dem Hund in seinen Aktionen folgen.
Warum druckst du und welches ist dein Lieblingspapier?
Ich bin erst seit gut einem Jahr im „Eigendruck-Business“ tätig und habe deshalb „mein“ Papier noch nicht gefunden. Ich probiere viel aus, hänge aber gerade durchaus fröhlich am Hahnemühle FineArt Baryta fest. Mir und meinen Kunden gefällt es durch die Farbwiedergabe und elegante Wirkung sehr gut.
Zum Abschluss gerne noch eine lustige Geschichte – etwas zum Schmunzeln …
Leider bin ich in Sachen Pleiten, Pech und Pannen schon ein Magnet – ein Fettnäpfchenarschbomben-Macher. Die mir unangenehmste Situation ereignete sich wohl, als ich zum ersten Mal Gast im Sat1 Frühstücksfernsehen sein sollte. Ich war nervös bis unters Dach, weil es bei einer Live-Sendung – und das ist die Frühstücksshow – nicht viel zu korrigieren gibt, wenn man es einmal verpatzt hat. Ich wollte vor meinem Auftritt noch das Equipment testen, hatte dafür aber nur 3 Minuten während einer Werbepause Zeit. Also werkelte ich mit meiner Gäste-Betreuerin in einer Studio-Ecke konzentriert vor mich hin, steckte zusammen, schloss an, baute auf. Nur noch schnell ein kurzer Blitztest und das Drama war auch schon passiert. Ein erschreckend lauter Schrei ging durch das Studio. Ich hatte mit meinen 1200 Ws Blitz – ohne Schutzkappe und Lichtformer – meiner Gästebetreuerin offen ins Gesicht geblitzt. Das Augenlicht kehrte zurück, die Farbringe vor ihren Augen verschwanden nach 10 Minuten, es war weiter nichts passiert, aber ich hatte schon vor Beginn der Sendung meinen ersten Patzer und stieg mit Schamesröte auf die Couch zum ersten Interview. Beim späteren Abspann-Talk auf der Couch brummte dann noch so hörbar mein Handy in der Gesäßtasche, dass ich noch vor laufender Kamera vom damaligen Moderator Matthias Killing freundlich angezählt wurde. Das war meine zweite Glanzleistung an diesem Tag.
Das Artist Signing mit Christian Vieler, findet um 11.00 Uhr am 27. September 2018 auf der Photokina am Hahnemühle Stand A 25 in Halle 3.1 statt.