Wann haben Sie Ihre Leidenschaft für die Fotografie entdeckt?
Als ich ein Kind war, sah ich meinen Vater wie er die Bilder in unserem Familienurlaub mit seiner analogen Kamera machte. Er liebte es, Sonnenuntergänge und Denkmäler in der Nacht zu schießen. Auch wenn ich meine erste digitale Kamera erst im Alter von 20 hatte, kann ich sagen, ich hatte diesen Wunsch tief in mir seit vielen Jahren. Ich fing an in den Urlauben an der der Französischen Küste des Baskenlandes und der Bretagne Fotos zu machen und das weckte die Leidenschaft.
Wie sind Sie zur Hochzeitsfotografie gekommen?
Ehrlich gesagt, es war ein Versehen. Am Anfang war es nicht wirklich ein persönlicher Wunsch. Für mich ist Fotografie Ruhe und Ausgleich bei der Entdeckung magischer Orte. Ich liebe es, wenn die Orte, die ich entdeckte, mich überraschen: die Landschaften, ungewöhnliche Motive oder die Städte, die ich besuche. Im Laufe der Zeit fragte mich Freunde, denen mein fotografischer Stil gefiel, ob ich ihre Hochzeiten fotografiere. Zuerst weigerte ich mich, denn es ist eine große Verantwortung, allein eine ganze Hochzeit abzulichten. Zu diesem Zeitpunkt habe ich nicht glaube, ich könnte das nicht. Dann kam ich durch Fotos bei Konzert-Gigs, von Tänzern und Musikern, über Shootings von Neugeborenen für Freunde endlich auch zur Hochzeitsfotografie.
Mit welchem Ihrer Projekte / Motive gelang Ihnen der Eintritt in den professionellen Markt?
Im Jahr 2012 reiste ich mit einem Freund auf Motorrädern quer durch Europa von Paris nach Istanbul, über Berlin, Prag, Budapest, Cluj-Napoca, Split, Venedig … Zurück von dieser Reise, zeigten wir unsere besten Bilder, so dass die Menschen die großen europäischen Städten durch unsere Augen entdeckten. Um die Bilder zu drucken, haben wir mit DarQroom, einem Labor in Nantes (jetzt ArtLabs) gearbeitet, die vor allem auf Hahnemühle-Papieren drucken. Mit Bedacht vom Drucker Yvon Haze empfohlen, entdeckte ich die andere Art von Papieren, die die Botschaft des Bildes (Emotion, Spaß oder Geometrie …) perfekt unterstützen.
Haben Sie ein Idol in der Fotografie oder wer hat Sie am meisten inspiriert?
Es ist schwer, nur ein paar Namen unter allen zu nennen, die mich jeden Tag inspirieren. Meistens lasse ich mich überraschen und analysieren andere Fotografen, um meinen Weg in der Fotografie zu entwickeln. Heute, mit sozialen Netzwerken, Blogs und Online-Magazinen entdecke ich jeden Tag neue Fotografen aus aller Welt. Ich kann einige Minuten damit verbringen, auf mich von ihren Portfolios und für meinen nächsten Reportagen inspirieren zu lassen.
Wie würden Sie Ihren künstlerischen/fotografischen Stil beschreiben?
Ich würde sagen, dass meine Reportagen eine Mischung aus Dokumention und künstlerischer Fotografie sind. Reportagefotografie, weil ich es liebe, die Momente des täglichen Lebens, Momente der Emotion dokumentarisch zu erfassen. Und künstlerische Fotografie, weil ich versuche, eine persönliche Note einzubringen. Durch die Wahl der Location, des Settings und der Einstellungen meiner Kamera sowie durch die Postproduktion.
Was ist das Anspruchsvollste bei der Hochzeitsfotografie?
Das Wichtigste für mich ist, die Kontakte zwischen den Menschen und vor allem zwischen dem Hochzeitspaar und ihre Lieben zu erfassen. Ein Blick, ein Lächeln oder eine Träne … ich versuche empfänglich für diese Art von Informationen zu sein. Ich übergebe einem Hochzeitspaar eine Bilder-Geschichte, Momente auf die sie Jahre später zurückblicken können. Und wenn ich einige Angaben über den Standort in meine Drucke einfüge, ist es das Sahnehäubchen auf dem Kuchen.
Welche Bedeutung hat die gedruckte Präsentation bzw. Vermarktung Ihrer Kunstwerke?
Für mich wird eine Fotografie nicht nur für den Computer-Bildschirm gemacht. Vor allem, wenn es sich um ein emotionales Ereignis für die Person handelt, die die Bilder anschaut. Ein schöner Druck auf Papier kann Emotion noch verstärken. Deshalb drucke ich immer 10 starke Bilder im A5-Format für meine Hochzeitsboxen (und bald werde ich 20 Bilder in eine Box tun. Außerdem können meine Kunden größere Prints für die Wänden bestellen oder für ihre Lieben ordern. Ich fertige auch hochwertigen Fotoalben für diejenigen, die sie wollen.
Welches ist Ihr Lieblingspapier von Hahnemühle und warum?
Für Hochzeiten ist mein Lieblingspapier das Hahnemühle FineArt Baryta weil das Papier für jede Situation passend ist. Der Kontrast ist wirklich toll, die Abstufungen des Schwarzen sind tief, und die Farben scharf definiert. Es ist perfekt, auch für Bilder mit Pastelltönen. Jedes Mal, wenn ich mein Portfolio zeige, verfallen die Menschen dem Papier, weil es ihre Liebe in meinen Bildern für die Ewigkeit festhält.
Haben Sie einen Traum von einem Motiv oder einem Projekt, das Sie gerne einmal realisieren wollen?
Mein Traum ist derzeit, eine Hochzeit am Strand bei Sonnenuntergang zu fotografieren. Ich weiß, es ist eine Art Klischee, aber dann könnte ich meine beiden Leidenschaften Landschafts- und Hochzeitsfotografie verbinden.
Was planen Sie als Nächstes?
Die Hochzeits-Saison wird in den kommenden Wochen ihren Höhepunkt erreichen, also werde ich sehr beschäftigt sein. Und ich mache bereits Termine mit zukünftigen Kunden für Hochzeiten in 2016 und 2017 🙂
Mehr über Florian Commailles:
http://www.floriancommaille.com/
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Jared Windmüller aus Brasilien
Sanya Jogia aus Groß Britannien
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