Henthorne ist ein international preisgekrönter Fotograf, dessen Spezialität konstrastreiche Schwarz-Weiß Aufnahmen sind, oft in Langzeitbelichtung. Beeinflusst von seiner Leidenschaft für die Ozeane der Welt, bilden das Meer und der Horizont die Motive seiner minimalistischen spirituellen Visionen der Zeit. Für sein aktuelles Projekt „Between Worlds“ kooperierte er mit dem Sandskulpturen-Künstler Amador und Hahnemühle. Freuen Sie sich auf die Einblicke des amerikanischen Fotografen.
Wann haben Sie Ihre Leidenschaft für die Fotografie entdeckt?
Meine Leidenschaft begann in der Collegezeit, aber damals war es einfach ein Hobby. Nach dem College mit Mitte Zwanzig begann ich ins Ausland zu reisen und den Rest der Welt zu entdecken. Meine Liebe zur Fotografie und das Interesse die magischen Reisemomente mit anderen zu teilen, wuchs immer mehr. Je mehr ich teilte und durch die Welt reiste, um so stärker wurde meine Leidenschaft für die Fotografie.
Wie kamen Sie zu Ihrer epischen Art der Schwarz-Weiß Fotografie?
In meinen Anfängen beschäftigte ich mich vielmehr mit Farblandschaften und lebendigen Unterwasseraufnahmen aufgrund meiner zweiten Passion, dem Tauchen. Mir war damals nicht klar, dass das was ich tat Kunst ist. Mein Bestreben ist, das die Betrachter meiner Fotografien sich in den entrückten, spirituellen Szenen meiner Bilder Tag für Tag verlieren.
Als ich mit der Schwarz-Weiß Fotografie begann, gefiel mir die Herausforderung auf schwarz und weiß reduziert zu sein. Es ist schwieriger Aufmerksamkeit zu erzeugen, ohne all die Farben. Man ist reduziert auf die Tonalität und die Lumineszenz; aber vor allem kommt es auf die Bildkomposition an. So war es nicht nur die Herausforderung sondern auch die Tatsache, dass ich die Zeitlosigkeit der Monochromie bevorzuge. Es altert nicht – jedenfalls für mein Empfinden.
Welches Ihrer Projekte hat die Tür zum professionellen Markt eröffnet?
Es ist schwierig für mich ein Projekt auszuwählen, aber meine Wasserlandschaft „Bridge to Nowhere“ hat meinen Stil und meine Kunst bekannt gemacht. Das Bild hat eine Reihe von internationalen Auszeichnungen bekommen und der Verkauf begann. Bis heute bleibt dieses Bild eines meiner persönlichen Favoriten.
Wer inspiriert Sie am meisten?
Vermutlich fragen Sie mich nach einem Künstler. Aber am meisten hat mich mein Vater inspiriert. Nicht in der Kunst, aber mit dem Anspruch alles was man tut, soll man so gut wie möglich machen. In meinen jungen Jahren arbeiteten wir oft gemeinsam, er hat mir Stolz gelehrt für das was ich tue sowie ein gutes Stilgefühl und die Leidenschaft das Beste aus meinen Fähigkeiten herauszuholen. Sein Motto: Mach es besser als irgendwer sonst. Dies ist tief in mir verwurzelt, es hat mich dazugebracht durch Langzeitbelichtungen das Maximale aus schwarz-weiß Aufnahmen herauszuholen.
Wie würden Sie Ihren persönlicheen Fotostil beschreiben?
Ich würde meine persönlichen fotografischen Stil als eine Balance zwischen Minimalismus und Abstraktion beschreiben. Der Schnittpunkt zwischen Meer und Erde zieht immer meine Aufmerksamkeit; mein Fokus liegt auf diesen spirituellen Schwarz-Weiß Fotografien. Wasser, Wolken und Küstenlinien auf der ganzen Welt sind die Schlüsselelemente, die im Großformat, in limitierter Auflage gedruckt werden. Ich bemühe mich dem Betrachter ein Erlebnis zu schaffen, das ihn dazu bringt, immer wieder tief in die Bilder einzutauchen.
Was ist das anspruchsvolle an Ihrer Art des Fotografierens?
Die größte Herausforderung ist das Wetter. Um eine ganze Serie zu erfassen, gehen monatelange Planungen voraus sowie ein anschließendes wochenlanges Fotoshooting. Gezeiten, Standort, Jahreszeit und natürlich der „Golden Hour“-Effekt (nach Sonnenauf- und -untergang) müssen berücksichtigt werden. Aber das Wetter ist die unkontrollierbare Variable. Ich benötige das raue Wetter, um den Bildern die benötigte Dramaturgie zu geben. Aber schlechtes Wetter ist nicht gleich schlechtes Wetter, an manchen Tagen ist es möglich Aufnahmen zu machen, an extrem schlechtem Wetter geht oft gar nichts.
Welche Bedeutung messen Sie der gedruckten Präsentation Ihrer Kunstwerk bei?
Ich lege großen Wert auf den Druck meiner Bilder. Es ist das Resultat meiner wochenlangen Arbeit, was den Betrachtern am Ende zugänglich ist. Es spielt keine Rolle wie gut meine Bildaufnahme ist, wenn der Druck nicht so ist, wie ich es möchte und mir vorgestellt habe.
Welches ist Ihr Lieblingspapier von Hahnemühle und warum?
Lassen Sie mich zunächst sagen, dass wir immer bestrebt sind das Bestmögliche aus einem Bilde herauszuholen. Das bezieht nicht nur den Rahmen und das Papiere, sondern auch das Glas und die archivfesten Passepartouts mit ein. Die letzte und womöglich kritischste Phase beim Entstehungsprozess ist der Druck! Aber mit den Hahnemühle Papieren war das ein Kinderspiel. Die wirkliche Herausforderung war die Papierauswahl aus dem großen Hahnemühle Portfolio! Ich möchte nur das Beste für meine Drucke, daher ist die Papierwahl ein wichtiger Prozess. Ich verbrauche vorab dutzende Papiere, um den richtigen „Look“ zu bekommen, Weißgrad usw.
Für mich gleicht die Auswahl des Papiers einer Ehe. Nach der Entscheidung halte ich an dem Papier sehr lange Zeit fest. Kontinuität ist für mich sehr wichtig, was wieder auf meinen eigenen hohen Anspruch zurückführt meine Arbeiten bestmöglich auszuführen; dazu gehört für mich auch die Wahl der besten Materialien. Die Auswahl fiel auf FineArt Baryta 325. Wow, es gibt nichts besseres wie als ein 325 Gramm-Papier um etwas gebührend Gewicht zu geben. Der ausschlaggebende Punkt war aber der erstaunliche Tonwertumfang den mir das Papier liefert. Für mich der Schlüssel, da meine Drucke einen enormen Umfang in den Mitteltönen haben.
Haben Sie ein Traumprojekt, dass Sie gerne einmal realisieren möchten?
Ehrlich gesagt habe ich gerade zwei Traumprojekte abgeschlossen: „Between Worlds“ mit dem Sandskulpturenkünstler Amador in Island und „Ocean & Earth – Iceland“.
Welche Projekte stehen vor der Tür?
Ich habe viele Projekte in nicht allzu ferner Zukunft. Einige Projekte in Asien; in Japan und ein anderes in Südostasien. Ein bevorstehendes Projekt wird mich nach Portugal, Spanien und Westfrankreich führen. Und zu guter Letzt bietet das Vereinigte Königreich eine Fundgrube von Zielen und Möglichkeiten.
Dazwischen gibt es viele Reisen zu abgelegenen Plätzen, die mich immer wieder zurück zu meiner Intention führen; meine Visionen vom Schnittpunkt des Meeres und der Erde mit Gleichgesinnten zu teilen.
Danke für das Interview Jason Henthorne.
Henthornes Portfolio finden Sie hier: http://henthorne.com/
Amdors Sandkunst: http://www.andresamadorarts.com/p/hello.html