geschrieben von Leoni Pfeiffer
Vor etwa fünf Jahren begann in einer Mittagspause die Geschichte von Kröt und Schuhuu. Eine Schildkröte und eine kleine Eule erlebten auf nur 8 mal 10 cm jeden Tag ein neues Abenteuer. In kurzen Skizzen entstanden rund sechzig Motive, die bald im Freundeskreis als Motivationsbilder gehandelt wurden.
Daraufhin entstand die Idee einen Familienkalender mit den beiden Freunden zu zeichnen. Für das Jahr 2012 wurden bereits 75 Stück gedruckt und im Bekanntenkreis verteilt, weitere Jahre folgten.
In den ersten Jahren war mir neben dem Charakter der Bleistiftzeichnungen auch die Papierstruktur sehr wichtig. Allerdings machte diese die digitale Coloration und die darauf folgende Reproduktion immer etwas schwierig. Besonders wenn mehrere Zeichnungen zu einem Motiv montiert werden mussten, war die Papierstruktur mehr Hindernis als Gestaltungsmittel.
Daher stieg ich bei den Zeichnungen für 2016 auf den Layoutblock von Hahnemühle um. Das glatte Papier nutze ich bereits länger für Tuschezeichnungen und Arbeiten mit verschiedenen Markern und habe gute Erfahrungen, auch bei der Reproduktion, gemacht. Auch für reine Bleistiftzeichnungen ist es sehr gut geeignet. Während ich in den letzten Jahren oft mehrere Zeichnungen digital zu einem Motiv zusammen gebracht hatte, war dies nicht mehr nötig: da das Papier auch Korrekturen und mehrfaches Radieren gut übersteht, zeichnete ich alle zwölf Motive jeweils vollständig.
Durch das glatte, sehr weiße Papier, erhält man nach dem Scannen eine klare Darstellung der Zeichnung inklusive jeder feinen Schraffur. Nach einer kleinen Nachbearbeitung und Kontrastanpassung war jedes Bild bereits reif für die digitale Coloration. Dazu verwende ich Adobe Photoshop. Die Ebene der Zeichnung, in reinem Schwarz, liegt dabei oben und multipliziert sich auf die darunter liegenden Farbebenen.
Als gelernter Mediengestalter fängt an dieser Stelle der technisch geprägte Teil der Arbeit an. Ab hier läuft alles aus dem Effeff. Während der Konzeptphase, den ersten Skizzen und deren Ausarbeitung kann ich allerdings der Kreativität freien Lauf lassen.
So enthält der Kalender auch mehr als nur zwölf Zeichnungen. Jede erhält auf der Rückseite eine Geschichte – und alle zusammen ergeben in diesem Jahr eine Reise um die Welt zu Naturschauspielen und grandiosen Sehenswürdigkeiten. Wissenswertes über unsere Erde in einer kindgerechten Geschichte verpackt, erzählt von den Freunden Kröt und Schuhuu. Ist das Jahr einmal um, kann man die Motive vom Kalenderteil abtrennen und beispielsweise als Postkarten versenden.
Geeignet sind die Geschichten mit Kröt und Schuhuu vor allem für Kinder, allerdings hat sich auch unter Erwachsenen bereits ein kleiner Fanclub gefunden. Die regelmäßigen Rückmeldungen dazu sorgten dafür, dass nun der Kalender in die fünfte Runde ging. Fortsetzung nicht ausgeschlossen.
Das Zeichnen begleitet mich seit meiner Kindheit. Illustration, ob nun analog oder digital, bereichert meinen Alltag als Mediengestalter in einer Werbeagentur sehr. Meine privaten Arbeiten veröffentliche ich auf Instagram und meinem Blog.
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