Ein Tweet von Stefan Falke auf Twitter markiert mit den Hashtags #paper #hahnemuehle #limitededitions u.a. lenkte unsere Aufmerksamkeit auf ein spannendes Projekt. ‚La Frontera‘ ist ein wachsendes Portfolio zeitgenössischer Kunst und Fotografie, das der deutsche Fotograf, der in New York lebt, realisiert. Es wird auf Hahnemühle Photo Rag® Ultra Smooth gedruckt und ist ab 18. Juni 2015 auch in Deutschland auf der Triennale der Photographie in Hamburg zu sehen. Wir luden Stefan Falke zu einem kurzen Interview ein. Seine Antworten, Bilder und die High-End Präsentation seiner Arbeit lesen und sehen Sie hier:
F: Worum geht es im La Frontera Projekt?
A: Für mein La Frontera Projekt besuche ich Künstler, die in der Nähe der mexikanischen Grenze zu den Vereinigten Staaten leben und arbeiten – teilweise in einigen der gefährlichsten Städten der Welt. Bisher habe ich 180 Künstler auf beiden Seiten der 2,000 Meilen langen sozialen und wirtschaftlichen Kluft fotografiert, um die lebendige kulturelle Seite einer Region zu zeigen, die in der Regel von den internationalen Medien mit dem Fokus auf Gewaltverbrechen dargestellt wird.
F: Wie viele Künstler haben Sie im La Frontera-Projekt bisher porträtiert?
A: 180 Künstler. Ich begann das Projekt in Tijuana im Jahr 2008, als die Situation in einigen Städten wirklich schlecht war. Ich habe inzwischen die meisten Städte entlang der gesamten Grenze besucht, einige Städte mehr als einmal.
F: Wie finden Sie die Künstler und Orte, in denen Sie sie fotografieren möchten?
A: Normalerweise mache ich einige Online-Recherchen nach Künstlern in der Region oder der Stadt, die ich besuchen will. Ich treffe sie dann und fotografiere. Jeder ist sehr hilfsbereit bei diesem Projekt, weil es eine positive Botschaft hat. Viele Künstler empfehlen mir ihre Lieblings-Künstler und stellen den Kontakt her. Ich recherchiere nicht alle Einzelheiten zu den Künstlern, die ich treffe. So komme ich nicht in die Versuchung, ihre Kunst vorab zu beurteilen. Das macht das Projekt so spannend und ich begegne Künstlern, die ich nicht im Internet gefunden hätte. Außerdem besuche ich auch immer die lokalen Museen und Institutionen, deren Direktoren mir ebenfalls Künstler vorschlagen, die ich porträtieren könnte. Ich versuche, die Künstler in ihren Ateliers oder Häusern zu fotografieren, oder wir gehen dorthin, wo ihre Kunstwerke auf öffentlichen Plätzen zu sehen sind – zum Beispiel als Wandmalereien oder Skulpturen. Ich fotografiere Künstler auch während einer Performance oder Schriftsteller während des Schreibens. Meist habe ich eine Idee im Kopf, wenn wir uns treffen. Manchmal gehe ich mit den Künstlern auch direkt an den Grenzzaun.
F: Wie vermarkten Sie die La Frontera Bilder und an wen?
A: Ich biete die LA FRONTERA Limited Edition Portfolio Box mit 12 signierten und nummerierten Prints (+1 Bonus Druck der US-mexikanischen Grenze) in 16×20 inch über den Online-Shop der Webseite an.
Die Box ist sehr exklusiv und es gibt sie in einer limitierten Auflage von nur 15 Stück. Die New York Kuratorin Julie Grahame hat die Sammler-Edition kuratiert. Daneben sind die einzelnen Bilder in einer weiteren Ausgabe mit je 15 Bildern verfügbar und jedes andere Bild aus dem Projekt ist auch als Einzeldruck in drei Größen erhältlich. Die Portfolio-Box und Einzeldrucke sind für Sammler zeitgenössischer, dokumentarischer Fotografie interessant. Aber auch Fotokunst-Liebhaber, Unternehmen und Institutionen, die Interesse an der amerikanisch-mexikanischen Grenzthematik haben, sind meine Adressaten.
F: Auf welchem Hahnemühle Digital FineArt Papier drucken Sie und warum?
A: Wir drucken auf Hahnemühle Photo Rag® Ultra Smooth wegen der hervorragenden Qualität bei der Wiedergabe leuchtender Farben. Das Papier selbst hat ein sehr neutrales Weiß und beeindruckt mit einer außergewöhnlichen Haptik beim Berühren. Und die ist mir außerordentlich wichtig, da die Drucke aus der Portfolio-Box zum Betrachten heraus genommen werden – aber natürlich nur mit beigepackten Handschuhen.
F: Wer macht die High-End Drucke?
A: Der Drucker meines Vertrauens ist Carl Saytor, der Besitzer von Luxlab in New York. Er liebt Hahnemühle-Papiere und schlug das Photo Rag® Ultra Smooth vor, als wir anfingen, die Serie für die Portfolio-Box und für eine Ausstellung im Photoville 2014 in New York anzufertigen. Wir haben das gleiche Papier für die großformatigen Ausstellungsdrucke genommen. Nach so vielen Jahren, in denen ich meine eigenen Fotografien nur auf Bildschirmen gesehen habe, war es eine pure Freude und ganz aufregend als Carl mir die ersten Drucke auf dem echten Fine Art Papier zeigte. Es ist eine völlig andere Erfahrung und die hervorragende Qualität der Reproduktionen meiner Arbeit hatte auf jeden Fall eine Menge mit dem Hahnemühle Papier zu tun!
F: Sie arbeiten als Deutscher für die LAIF Fotoagentur und als Werbefotograf in New York. Was sieht Ihr Tagesgeschäft aus?
A: Neben den Interieurfotos für Stammkunden wie Saks Fifth Avenue mache ich redaktionelle Geschichten und Porträts für internationale Magazine. Und ich bin sehr damit beschäftigt, mein La Frontera Projekt auf die nächste Ebene zu heben. Ich möchte neue Finanzmittel generieren, um weitere Besuche bei Künstlern anzugehen. Im vergangenen Jahr ist bereits ein Buch über das Projekt in Deutschland veröffentlicht worden und ich arbeite jetzt an der US-mexikanischen Version. Außerdem möchte ich eine große Website für das Projekt erstellen, das eines Tages Künstler und Kunstinstitutionen der gesamten Grenze verbinden soll. Meine bescheidene Version davon ist bereits auf borderartists.com online. Ganz besonders freue ich mich natürlich, dass meine Serie bei der Triennale der Photographie in den Hamburger Deichtorhallen vom 18. bis 28. Juni 2015 zu sehen sein wird. Ich bin auch in Vorbereitung eines Projekts über die Kunstszene in Detroit.
Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg, Stefan Falke!
STEFAN FALKE FOTOGRAFIE
New York
www.stefanfalke.com
borderartists.com