Leah Macdonald ist eine amerikanische Fotografin und Künstlerin, die überwiegend feminine Schwarz-Weißaufnahmen erstellt. Mit der Enkaustik-Technik erthalten ihre Aufnahmen einen verträumten persönlichen Stil. Ihr Wissen teilt sie gerne mit anderen in Workshops, die sich großer Beliebtheit erfreuen.
Wann haben Sie Ihre Leidenschaft für die Fotografie entdeckt?
Es begann in der High School Zeit. Die Dunkelkammer zog mich magisch an und ich entwickelte meine Vorliebe für den Silberdruck.
Wie sind Sie in die Welt der kommerziellen Fine Art Fotografie gekommen?
Zehn Jahre arbeitete ich als Professorin für Fotografie, ergänzend zu meinem Leben als freie Künstlerin. Nachdem ich die Lehrtätigkeit aufgab, nahm ich mehr kommerzielle Fotoprojekte an und arbeitete zum Ausgleich weiter an meinen kreativen Fine Art Projekten.
Ich fotografiere vor allem Frauen. Meine Kunst enstammt meine Emotionen – ich nutze Frauen, um über meine Gefühle und die ständigen Veränderungen im Leben zu erzählen.
Welches Ihrer Projekte hat Ihnen die Tür zum professionellen Markt eröffnet?
Mein größtes Kunstprojekt war eine Ausstellung mit dem Titel „In My Body“. Es setzt sich mit der weiblichen Körperwahrnehmung auseinander. Die Ausstellung gastierte an verschiedenen Orten, mit der Hauptausstellung in der Wexler Gallery in Philadelphia, USA.
Als einen weiteren Wendepunkt bezeichne ich den Beginn meiner Enkaustik Fotografie-Workshops, die bis heute auf große Beliebtheit stoßen. Viele Fotografen sehen die Möglichkeit bei der Enkaustik-Technik, ihre taktile Kreativität auch in der digitalen Welt zum Ausdruck zu bringen. Individualität und Selbstdarstellung ist ansonsten nur sehr eingeschränkt möglich. Unter Einbeziehung der Enkaustik-Technik können sie wieder künstlerische Hand anlegen und Kunst persönlicher gestalten.
Wer inspiriert Sie am meisten?
Das ist eine wirklich schwierige Frage. Ich liebe alle Fotografien … auch wenn technische Qualitäten fehlen… Ich liebe Kunst und respektiere die Menschen, die sich für ein Leben mit der Kunst entscheiden … egal welche Art von Kunst.
Diane Arbus, Francesca Woodman, Larry Sultan … sind einige meiner Vorbilder … die viel zu früh verstorben sind und uns hier nun alleine weitermachen lassen.
Wie würden Sie Ihren persönlichen Fotografie-Stil beschreiben?
Mein Stil … nun, ich bin Leah. Meine Arbeiten sind grob, kantig und waghalsig. Ich ändere mich ständig. Ich experimentiere gerne, bin aber sehr verwurzelt in der Schwarz-Weiß Fotografie von Frauen. Ich versuche immer aufrichtig meinen Gefühlen gegenüber zu sein … ich kreiere oft Arbeiten, bei denen ich nicht weiß, was am Ende entsteht. Kunst ist für mich wie ein Impuls dem ich nachgehe. Oft fühle ich diesen sehr stark, aber manchmal verliert er sich in Geräuschen und Ablenkungen des Lebens. Wenn ich eine Inspiration habe, versuche ich so viel wie möglich auf einmal zu schaffen… die Kreativität ausschöpfen, damit ich etwas geschafft habe, wenn die Inspiration wieder verloren geht.
Was ist die größte Herausforderung in Ihren Arbeiten?
Das Unbekannte. Nichts ist sicher.
Wie wichtig ist Ihnen die gedruckte Präsentation Ihrer Kunstwerke?
Wichtig! Ich bin wirklich sehr eigen bei der Materialwahl. Ich war zu Beginn sehr unaufgeschlossen der digitalen Fotografie gegenüber, aber die Hahnemühle Papiere haben mein Herz erobert. Ich arbeite sehr gerne mit ihnen und sie haben mir geholfen, den Digitaldruck schätzen zu lernen. Meine letzte Ausstellung wurde auf William Turner gedruckt und es war fantastisch. Das strukturierte handgeschöpfte Papier wirkt, als wenn es in schwarzer Tinte getränkt wurde … so tiefgehend, wirklich schön!
Welches ist Ihr Lieblingshahnemühle Papier und warum?
Früher liebte ich Photo Rag 308 … dann traf ich auf William Turner. Es ist ein unglaubliches Papier! Es bietet die besten Schwarztöne und hat eine einmalig schöne Oberflächenstruktur. Der Druck erhält einen einzigartigen 3-D Effekt.
Haben Sie ein Traumprojekt, dass Sie gerne einmal realisieren möchten?
Mein Traum wäre es Vollzeitkünstlerin zu sein, die ihren Traum lebt und sich durch nichts anderes ablenken lässt.
Was kommt als Nächstes?
Ich möchte mich weiterhin der Herausforderung stellen und die Fotografie noch besser beherrschen und begreifen. Ich möchte mit extremem Sonnenlicht arbeiten … helles Licht und große schwere Schatten. Ich betrete damit Neuland und rebelliere gegen mich selbst. Jahrelang habe ich nur in schwachem Licht (2/8 bei 60) aufgenommen. Aber jetzt will ich unterbelichtet fotografieren und dem Schwarz erlauben wirklich dunkel zu sein.
Weitere Informationen über Leahs Arbeit: