Pastellfarben sind in unterschiedlichen Härtegraden und in einer Vielzahl von Farben und Farbabstufungen – je nach Hersteller sind es mehrere Hundert – erhältlich. Damit eröffnet sich dem Künstler ein Potenzial, das die Darstellung aufwendiger und detailreicher Motive erlaubt. Ein Schlüssel zu einem gelungenen Pastellgemälde ist das überlegte Auftragen mehrerer Farbschichten und das gezielte Setzen von Akzenten, um den Motiven ein natürliches Aussehen zu verleihen.
Aus den Möglichkeiten, die die Pastellfarben für uns bereithalten, ergeben sich die Anforderungen an den Malgrund: Pastellpapiere sollen die Aufnahme von mindestens drei bis sechs Farbschichten gestatten, eine Bearbeitung durch Verwischen oder Verreiben erlauben und auf eine Abschlussfixierung möglichst verzichten können.
Die für die Pastellmalerei geeigneten Malgründe weisen daher eine durch Prägung oder Beschichtung strukturierte Oberfläche auf, um ein stabiles Haften der feinen Pastelle zu gewährleisten. In der Tierportraitmalerei lege ich Wert auf eine realistische Darstellung meiner Motive, die durch Detailreichtum einerseits und einen sanften Gesamteindruck andererseits zustande kommt. Ich habe mich für das Pastellpapier Velour der Firma Hahnemühle entschieden, weil es den speziellen Erfordernissen der Pastellmalerei gerecht wird und meine Ansprüche erfüllt.
Hahnemühle Velour wirkt zunächst hochempfindlich, was durch die edel wirkende Haptik noch unterstrichen wird. In der Praxis erweist es sich aber durchaus als entgegenkommend und äußerst stabil. Die samtartige Oberfläche des 260 g/qm schweren Papieres trägt bei normalem Farbauftrag sechs bis acht Pastellschichten. Das ist mehr als genug, um weichen und harten Pastellen Raum zur vollen Entfaltung zu geben. Die Arbeit auf Hahnemühle Velour erfordert allerdings ein wenig Übung, denn selbst weiche Pastelle lassen sich nach dem Auftragen der ersten Schicht so gut wie gar nicht verwischen – eigentlich ein No-Go in der Pastellmalerei, die oft von zarten Farbverläufen und Überlagerungen lebt. Doch nach geduldigem Auftragen weiterer Schichten und mit einigen Hilfsmitteln wird man mit einem exzellenten Ergebnis belohnt. Auf Hahnemühle Velour verwende ich zum Beispiel Pastellpinsel oder Colour Shaper, um Farbverläufe zu gestalten. Abschließende Akzente wie Härchen oder Lichter lassen sich auch auf satten Pastellschichten noch problemlos mit harten oder weichen Pastellstiften auftragen.
Die Herausforderungen, die Hahnemühle Velour dem Anfänger stellt, sind nach Fertigstellung des Gemäldes sehr willkommen. Die Pastelle haften so hartnäckig auf dem Untergrund, dass das Bild nahezu wischfest ist. Meist reibe ich sogar kräftig mit der Hand über das fertige Bild, um überschüssigen Pastellstaub zu entfernen und um die Oberfläche zu schließen. Eine Zwischen- oder Abschlussfixierung habe ich bei diesem Papier noch nie benötigt.
Die Pastellmalerei auf Hahnemühle Velour unterscheidet sich in vielen Punkten von der Arbeit auf anderen Pastellpapieren. Wer aber bereit ist, sich Zeit für neue Techniken zu nehmen und in hochwertige Pastelle zu investieren, darf sich an gelungenen Gemälden erfreuen!
Weitere Informationen über Frau Hofmann und Ihre Kunst lesen Sie auf ihrer Webseite und im nachfolgenden Step-by-Step Video.