Hahnemühle UK hatte das Glück, ein Interview mit dem talentierten Fotografen Travis Hogdes zu machen. In den Straßen von London beheimatet, wo überall fotografische Inspiration zu spüren ist, findet Travis seine Muse unter den Menschen. Hodges portraitiert aber nicht Prominente, sondern eher gewöhnliche Menschen. Er liebt es, in diese Projekte einzutauchen, um herauszufinden, wer wir als Person sind und was uns ausmacht. Lesen Sie mehr über Travis Hodges‘ Inspirationen und Empfehlungen von Hahnemühle Papier für Drucke seiner zeitgenössischen Fotografie.
Wann haben Sie Ihre Leidenschaft für die Fotografie entdeckt?
Ich habe mich immer fürs Bilder machen, Geschichten erzählen und das Dokumentieren der Welt um mich herum interessiert oder angezogen gefühlt. Ich begann ernsthaft mit der Fotografie, als ich entdeckte, dass meine Schule eine selten genutzte Dunkelkammer hatte. Ich, wie viele meiner Altersgenossen, verliebte mich in Fotografie durch den unglaublichen Prozess, ein Bild mit der Hand zu entwickeln.
Wie sind Sie zur Porträtfotografie gekommen?
Ich finde, dass das Porträtieren eine gute Möglichkeit ist, um die Welt um mich herum zu erkunden. Porträtaufnahmen erschienen mir als die natürlichste Sache. Die Kamera wird zu einem Pass mit dem man Zugang zur Welt anderer Menschen bekommt, ihre Hobbies und Lebensweise kennenlernt. Jeder Mensch hat eine Geschichte zu erzählen, und es ist ein Privileg, in ihre Welt eingeladen zu werden. Das Beste an der Porträtfotografie ist die Unterschiedlichkeit der Menschen,so dass jedes Shooting einzigartig ist.
Welches Ihrer Projekte hat Ihnen die Tür zum professionellen Markt geöffnet?
Mein Projekt „Dead Time/Tote Zeit“ hat nicht nur meine Richtung als Fotograf bestimmt, sondern auch viele Türen geöffnet. Ich hatte das Glück, sowohl für den Jerwood Photography Prize und den Observer Hodge Awards ausgewählt zu werden und das hat dazu beigetragen, meine Karriere zu starten und einflussreiche Fotoredakteure zu treffen und in deren Bewusstsein zu rücken.
Wer inspiriert Sie am meisten?
Ich hatte schon immer großen Respekt für die Arbeit von Mary Ellen Mark und Elliott Erwitt, aber mich inspirieren viele verschiedene Bereiche. Ich glaube nicht, dass es viel Sinn macht, sich von dem was andere Fotografen ablichten, inspirieren zu lassen. Von unschätzbarem Wert ist eher zu schauen, wie andere Fotografen ihre Ideen umsetzen. Ein zeitgenössischer Fotograf, den ich jedem empfehlen kann, ist Jim Mortram. Er könnte für unsere Generationen Chris Killip oder Lewis Hine sein.
Wie würden Sie Ihr persönlichen Fotostil beschreiben?
Ich interessiere mich für das Fotografieren realer Personen und für das was jeden von uns einzigartig macht. Meinen Stil passe ich jedem Projekt oder jeder Geschichte an und hoffe damit Ehrlichkeit, Respekt für meine Themen und ein wenig Humor in meinen Bilder zu bringen.
Was ist das Anspruchsvollste bei der Porträtfotografie?
Jeder Mensch ist anders, so dass jedes Shooting seine eigenen Herausforderungen hat. Es ist wichtig, eine Beziehung zum Thema jedes Protagonisten aufzubauen, damit das Bild als eine Herausforderungen genommen wird, die wir zusammen überwinden.
Welche Bedeutung messen Sie der gedruckten Präsentation Ihrer Kunstwerk bei?
Ich nehme zu Portfolio-Sitzungen nur noch gedruckte Bilder mit. Wir alle verbringen viel zu viel Zeit mit dem Starren auf Bildschirme. Meine Drucke sind eine großartige Gelegenheit, um offline zu gehen. Wenn ich Redakteuren oder Kuratoren einen schönen Druck in die Hand gebe, betrachten sie meine Arbeit von einer anderen Seite. Sie wollen wirklich etwas über die Menschen wissen, die ich porträtiert habe. Ich habe vor kurzem mein Portfolio mit Bildern in Plastikhüllen durch eine Hahnemühle Lederalbum ersetzt. Es erzeugt beim Betrachter zusätzlichen Respekt und er reagiert auf jeden Fall anders.
Welches ist Ihr Lieblingspapier von Hahnemühle und warum?
Ich mag sehr gern German Etching und FineArt Pearl. German Etching hat eine großartige Textur, die meine Art der Fotografie komplimentiert. Das Pearl-Papier ist besonders schön für Drucke, die eine seidenmatte Oberfläche brauchen – mit tieferen Tönen beim Schwarz und eine robustere Oberfläche für das Handling bei Portfolio-Sichtungen.
Haben Sie einen Traum von einem Motiv oder einem Projekt, das Sie gerne einmal realisieren wollen?
Ich möchte meine derzeitige Arbeit erweitern, die zeigt, auf welchem Wege Technologie das Leben der verschiedenen Gemeinschaften in der ganzen Welt beeinflusst.
Was kommt als nächstes für Sie?
Ich bereite eine Einzelausstellung meines aktuellen Projektes ‚Das quantifiezierte Selbst‘ vor. Die Serie erforscht die Welt, in der sich Menschen und ihre Aktivitäten tracken, also die Daten ihres Körpers überwache. Ich bin auch auf der Suche nach weiteren Ideen, um die Serie zu erweitern, die zeigt wie sich Technologie auf den Alltag auswirkt. Und wenn ich nicht hinter der Kamera stehe, leite ich das Team, das die monatlichen Foto-Forum Treffen (www.photo-forum.org) organisiert. Wir veranstalten jeden Monat Fotografie-Talkrunden für Fotografie-Enthusiasten, die zusammen zu kommen, um Ideen auszutauschen, sich gegenseitig zu inspirieren und mit anderen Fotografen zu netzwerken.